Am Freitag erschien als Auftakt in die diesjährige Weihnachtssaison meine neue Single “Mer fange der Wind”. Der Song ist vom “Janz besinnlich”-Album, so richtig neu ist also eher nur die B-Seite “Joot met mir”. Ein Livetrack, den wir bei der letzten Weihnachtstour im schönen Theater am Park in Eitorf mitgeschnitten haben. Trotzdem war es mir wichtig, den Song “Mer fange der Wind” nochmal in den Fokus zu bringen. Warum, und was es mit dem zauberhaften Geschöpf auf meinem Arm, das auf den Namen “Twix” hört, auf dem neuen Single-Cover auf sich hat, erzählt euch heute hier im Blog meine beste Freundin Rebecca, der ich hiermit das Wort übergebe:
„Adopt, don’t shop“ – klingt wie ein blöder Marketing-Spruch, doch dahinter steckt so eine wichtige Botschaft. Hier erzähle ich euch die Geschichte von meinem Straßenkater Twix und mir:
„Und der ist so richtig blind?“ Diese Frage wird mir sehr häufig gestellt. Wobei ich dann immer denke: Kann man auch nicht richtig blind sein? Ja, mein Kater Twix sieht nichts. Als Kitten wurde er in Bulgarien auf der Straße gefunden. Da hatte er schon keine Augen mehr. Man vermutet, dass ihm diese ausgestochen wurden. Mit Hilfe netter Menschen landete er bei der Tierschutzorganisation „Glück für alle Pfoten“ in Sofia. Hier kümmerte man sich liebevoll um ihn, ließ ihn beim Tierarzt durchchecken und stellte ihn bei Facebook zur Vermittlung online. Doch keiner meldete sich! Eine blinde Katze klingt nach viel Aufwand und hohen Kosten. Und, um das schon vorwegzugreifen: Ja, es ist mehr Arbeit und es fallen auch einige Kosten für den Tierarzt und Medikamente an – aber es lohnt sich.
Schließlich wurde eine Bekannte von mir auf Twix im Internet aufmerksam und schickte mir den Link. „Du hast doch schon eine blinde Katze. Willst du nicht noch eine zweite?“, fragte sie mich. Als ich das Foto von dem langhaarigen, orangenen Kater sah, war es sofort um mich geschehen. Ja, ich wollte ihm ein neues Zuhause geben!
Die Tierschutzorganisation kümmerte sich um alles: Twix wurde kastriert, bekam einen Chip eingesetzt und wurde somit bei „Tasso“ registriert. Dann begann seine Reise: 23 Stunden mit ein paar Zwischen-Stopps dauerte die Fahrt von Bulgarien nach Köln mit einem Transporter, in dem sich noch weitere Straßenkatzen und -hunde befanden. Ich nahm den kleinen, zerzausten Kater in Empfang und fuhr mit ihm nach Hause. Nachdem er den Futternapf in Windeseile leer aß, stürzte er sich auf mich – und knuddelte mich beinahe zu Tode. Ich habe noch nie so einen verschmusten Kater erlebt. Von der ersten Minute an zeigte er mir seine Dankbarkeit, dass ich ihn quasi von der Straße geholt und bei mir aufgenommen habe. Seit viereinhalb Jahren lebt er nun bei mir und bereichert mein Leben ungemein. Er hat sich noch nie unter dem Sofa oder dem Schrank versteckt – im Gegenteil: Wenn es klingelt, ist er wie ein Hund und rennt sofort zur Tür. Er ist neugierig, mag Menschen (obwohl diese ihm in seiner Heimat sein Augenlicht genommen haben) und hat so viel Spaß am Leben.
Ja, Twix ist nicht perfekt. Er ist kein Rasse-Kater, mit dem ich auf einen „Catmodel Contest“ gehen und Preise einheimsen kann. Im Gegenteil: Manche Menschen finden ihn hässlich, weil er keine Augen hat. Aber er ist so verschmust, lieb und anhänglich – einfach in jeder Sekunde dankerfüllt, dass ich ihn adoptiert habe. Und das ist mir viel mehr wert, als ein lupenreines Aussehen bei einem Tier.
Daher mein Aufruf: „Adopt, don’t shop“! Es muss auch nicht gleich eine Straßenkatze aus dem Ausland sein. Seht euch in Tierheimen in eurer Nähe um. Hier warten so viele Vierbeiner, die dringend ein Zuhause verdient haben.
Hier könnt ihr das Cover sehen und die Songs hören. Vill Spaß dobei!