Was für eine „besondere“ Session liegt da hinter uns? Und überhaupt: Was für ein Jahr?
Letztes Jahr Aschermittwoch ging es für mich ins Krankenhaus, weil ich unbedingt eine Stimmband-OP durchführen lassen musste. Was haben wir uns im Büro die Köpfe zerbrochen, wie wir es hinkriegen den richtigen Zeitpunkt zu wählen, weil man ja dann immerhin ganze zwölf Tage nicht auf die Bühne darf. Darüber muss ich heute heftig schmunzeln…
Denn aus diesen zwölf Tagen wurde jetzt fast schon ein Jahr. Klar, hier und da gab es ein paar wenige Live-Gelegenheiten, aber die Handbremse war und ist dabei stets so angezogen, dass es schon fast schmerzt. Den größten Schmerz verursacht aber nach wie vor diese fürchterliche, zermürbende Ungewissheit und Perspektivlosigkeit.
Trotzdem gab es einige wunderbare Momente in der Session! Seien es die Pakete mit Orden und Fastelovend-Survival-Packs diverser Gesellschaften, oder die zahlreichen Online-Auftritte, die nicht selten zu Tränen in den Augen der Zu-Hause-Zuschauer sorgten. Es fehlt einfach was, und das hat mit Jeföhl zu tun. Offensichtlich mit sehr vill Jeföhl. Zwei Autokinos mit Pänz, die so gerne so richtig Karneval gefeiert hätten. Ein leerer Bus der Nippeser Bürgerwehr mit Live-Übertragung zu gerührten Gardisten vor den Bildschirmen zu Hause, die am Karnevalssamstag nicht vor die Türe durften. Ach ja, das ist kölsche Melancholie. Und ich glaube, man konnte es noch nie so wörtlich und ernst nehmen, wie heute: „Wenn et Trömmelche jeiht, dann stonn mer all parat…“ Egal wann und wie der Karneval wiederkommen wird, sobald der erste Spielmannszug durch die Straßen zieht, ist Gänsehaut garantiert. Die kriege ich schon jetzt, wenn ich es mir nur vorstelle.
Bis dahin liegt aber vermutlich noch ein ziemlicher Weg vor uns allen. Ich bin ehrlich: Keine Ahnung, was ich mir noch einfallen lassen kann. Irgendwann ist man leer. Das Jahr konnte ich glaube ich gut überbrücken mit immer neuen Ideen. Jetzt geht quasi alles wieder von vorne los. Zwar mit einem ganz kleinen Licht am Ende des Pandemie-Tunnels, aber bis viele Menschen eng beieinander wieder zusammen singen und ausgelassen feiern werden, wird noch einige Zeit vergehen. Und die wird hart und steinig. Drückt mir mal die Daumen, dass wir das weiterhin gestemmt kriegen und irgendwie klarkommen. Denn für mich gibt es nichts Wertvolleres und Kostbareres, als meinen Traum weiterhin zu leben. Mit euch, mit und für die Musik.
Schaut gerne hin und wieder in meinen Shop auf www.heuserhut.de, da versuche ich immer mal was Neues einzustellen. Jede Unterstützung zählt und wird vom Chef persönlich bearbeitet. 😉 Von Herzen Danke dafür!
Und jetzt auf in Frühjahr voller Fragezeichen – gemeinsam packen wir das! Danke für eure Treue!
Bes demnächs,
üre
Björn
Foto: Dirk Loerper