Es scheint, als könne der Sommer sich noch nicht so ganz für Köln entscheiden. Aber die Temperaturen stimmen für meinen Geschmack, und die vereinzelten Böen pusten den Kopf schön frei. Die ideale Gelegenheit, hier im Garten mal wieder ein paar Zeilen festzuhalten für euch.
Im Hintergrund läuft die frisch gelieferte Vinyl-Ausgabe des neuen Bruce Springsteen-Albums „Western Stars“. Kommt morgen erst raus, aber ich habe es glücklicherweise schon heute bekommen. Yeah! Absolut empfehlenswert! Bruce singt von vergehenden Wundern, lässt die Sonne aufgehen, nimmt uns mit ins Moonlight Motel und erzählt von der Einsamkeit an einem bestimmten Ort irgendwo nördlich von Nashville. Da ist sie wieder. Diese Stadt, die mich magisch anzieht, und die momentan fast täglich Thema im Hause Heuser ist. Es freut mich, dass die erste Single meiner Nashville Sessions schon so vielen Leuten gefällt, danke! Das ist ja nur der Anfang und ein Appetithappen. Im Oktober geht es für mich ja erst über den großen Teich, um das eigentliche Album aufzunehmen. Bis dahin ist noch viel zu tun, und so langsam wird alles konkret. Gut zwanzig Songs stehen zur Auswahl, die ich, immer wenn ich mal Zeit habe, überarbeite, auf Herz und Nieren teste und weiterentwickle. Es bleibt spannend. Ich liebe dieses Projekt, es ist eine wahrhaftige Herzensangelegenheit. Wer die erste Single „Joot met mir“ noch nicht gehört hat, bitteschön:
https://gmothelabel.lnk.to/JootMetMir
Ansonsten beschäftigen mich viele Dinge zurzeit, die so auf der Welt passieren. Ich sehe Bilder von Plastikverseuchten Gewässern, von ertrinkenden Menschen, von völlig abgemagerten Kindern, Klimaprognosen, ratlose, unfähige Politiker, immer aggressivere Umgangsweisen und fehlenden Respekt in vielen Bereichen. Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass mich das kalt lässt. Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass die Gesellschaft gaaaaanz langsam schnallt, dass es nicht so weitergehen kann, und sich ein positiver Ruck andeutet. Hoffen wir es! Jedes Menschenleben ist so kostbar! Bei meinen Konzerten spüre ich immer mehr, wie die Leute sich danach sehnen, einfach mal aus dem Alltag zu entfliehen, etwas gemeinsam zu machen, Mensch zu sein und es rauszulassen. Ich liebe es, wenn ich Menschen eine gute Zeit geben kann – dafür mache ich meinen Job, der eigentlich eher eine Leidenschaft als Arbeit ist.
Und deshalb freue ich mich, dass ich momentan meiner Mission fast täglich nachkommen darf. Gestern habe ich zum ersten Mal im Bayenthaler Wirtshaus gespielt, was für ein toller Abend! Heute geht es mal wieder auf ein KD-Schiff, morgen ins Gaffel, und am Wochenende sind gleich vier Mitsinggelegenheiten zu verzeichnen, bevor ich nächste Woche meine Premiere in Drabenderhöhe habe und am Fronleichnamstag ein schönes, gemütliches Open Air-Konzert im SOMMERKINO am Rheinauhafen spielen darf. Wow!
So geht es immer weiter. Keiner von uns weiß, wie lange. Aber eines ist sicher: mir levve jetz! Und deshalb sollte man gerade in Zeiten wie diesen zwar seine Mitmenschen nicht vergessen, aber trotzdem gleichzeitig jeden Tag, wie den letzten Tag zelebrieren. Denn jeder Tag könnte der letzte sein. Wär doch sonst schade drum, oder?
In diesem Sinne – maat jet druss!
Üre
Björn