„Et es janz schön laut en mingem Kopp“, so beginnt mein Song „Johnny Cash“. Warum mir der Text momentan so präsent ist, erfahren Besucher der im nächsten Monat beginnenden „Minge ahle Hoot“-Tour aus erster Hand. Auch, was das mit Hans Süper, Jetlag und ganz besonderen Träumen zu tun hat.
Laut ist es in meinem Kopf aber aktuell in der Tat. Es schwirren so viele Gedanken und Themen rum, dass es mir manchmal schwerfällt, den Fokus zu behalten. Ich genieße die Auftritte im Karneval, schreibe Songs fürs kommende Album, probe das Tourprogramm, entwickele Marketing-Strategien, skizziere Programme und erstelle Fahrpläne für die nächsten Monate, fast Jahre. Und: Ich liebe ALLES daran!
Es gibt Phasen, da ist man mal mehr und mal weniger Künstler. Aktuell habe ich das große Glück, dass ich mehr Künstler sein kann. Die ersten Sonnenstrahlen tun ihr Übriges dazu, und ich kann kaum erwarten, bis es die ersten Ergebnisse auch öffentlich zu sehen gibt.
Ich bin sicher, dass das Tourprogramm ab März wieder ein weiterer Schritt in die Richtung ist, die mir schon als Teenager vorschwebte. Ich habe tolle Songs ausgewählt, auf die ich jeden Abend neu mächtig Bock haben werde. Dazu die Stories, die die Lieder zu einem roten Faden verbinden, und das Publikum hoffentlich kräftig zum Mitsingen bringen werden. Das Bühnenbild wir das alles auch optisch wunderbar abrunden, und ein paar wenige Special-Effects werden für das Salz in der Suppe sorgen.
Erstmalig spielen wir eine Vorpremiere, bevor es richtig losgeht. Diese findet statt am 16. März im BiosInn in meinem Heimatveedel Bickendorf. Im kleineren Kreis gibt es dort die Feuertaufe (gibt noch Karten für diesen besonderen Abend!), bevor die „richtige“ Premiere am 20. März in Solingen auf die Bühne gebracht wird.
Nur noch ein bisschen Geduld, Björn, dann geht es ja endlich los!
Vorher geht’s aber nächste Woche noch ins Studio, denn pünktlich zur Tour plane ich eine neue Single-Veröffentlichung, quasi auch als ersten Anteaser fürs neue Album, welches ich nächstes Jahr zu meinem 30jährigen Jubiläum rausbringen will. Und diese Nummer hat es in sich – ich bin gespannt, ob wir das alles so aufs Band kriegen, wie ich es mir vorstelle.
Und überhaupt wächst der Pool an neuen Songs, die fürs Album infrage kommen, stetig. Ich sehe schon kommen, dass wir am Ende wieder die Qual der Wahl haben, weil es ja nie alle Songs aus der Auswahl letztlich aufs Album schaffen. Das ist immer ein unfassbar spannender Prozess!
Umso schöner sind bei all dem Trouble im Kopf die Auszeiten an der frischen Luft, die ich natürlich auch gerne mit etwas Kreativem verbinde. So ergab es sich, dass wir gestern eine schöne gemütliche, allerdings auch eiskalte, Fotosession an der Hohenzollernbrücke gemacht haben, bevor es abends auf die Bühne ging. Und wenn ich das richtig betrachte auf meinem zweiten Bildschirm hier, könnte es sehr gut sein, dass wir ganz nebenbei gestern ungeplant das Coverfoto für die kommende Single geschossen haben. So kanns kommen. Was freu ich mich!
Kommt gut in den Endspurt der Session, ich versuche auch gesund zu bleiben. Ist nicht einfach in Zeiten wie diesen, wo alles niest und hustet, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir lesen uns,
üre Björn
Foto: Rebecca Schindler