Gut, man könnte behaupten, dass ich einen kleinen Fimmel habe, was Hüte angeht. Seit dem Millenium-Jahreswechsel bin ich stets gut behütet unterwegs, anfangs noch in Form von Schiebermützen über lange Jahre, dann seit dem Verlust von vierzig Kilo Lebensmasse mit den diversesten Hüten. Und ja, ich liebe es!
Warum auch nicht? Ich stehe dazu und freue mich immer wieder, mit Gleichgesinnten über Kopfbedeckungen aller Art zu reden. Und seit dem letzten Jahr habe ich einen ganz besonderen Ort gefunden, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Da ich immer wieder auf meine Hüte angesprochen werde, erzähle ich euch heute mal etwas mehr zum Thema. Kommt mit auf eine kleine Reise in ein Geschäft namens „Diefenthal & Co.“, welches seit 1905 (!) im Familienbetrieb (!!) aus Köln nicht mehr wegzudenken ist.
Es ist jedes Mal ein Erlebnis, wenn ich diesen urigen Hutmacherladen im Friesenwall besuche. Allein der Geruch, die Atmosphäre, die wundervollen alten Koffer, die Liebe zum Detail in jeder Ecke des Geschäfts! Hier wird dieses altehrwürdige Handwerk nicht nur perfekt ausgeführt, nein, hier wird es regelrecht gelebt. Wer einmal durch das Schaufenster der Werkstatt spinksen konnte, weiß, was ich meine. Wie aus Rohlingen, gutem Material und ganz viel Geschick und Geschmack fantastische neue Hüte werden, ist immer wieder aufs Neue sehr beeindruckend.
So konnte ich auch beim heutigen Besuch nicht widerstehen, und habe mich mal wieder quer durch alle Hüte probiert, die mir zwischen die Finger gekommen sind. Dank einiger aus Zeitgründen bisher nicht eingelöster Geburtstagsgutscheine, war das Aussuchen neuer Exemplare die reinste Wonne! Der Sommer steht vor der Türe, also müssen dünnere Materialen her und hellere Farben. Ein zauberhafter Strohhut ist es geworden, ideal für die Auszeiten am Meer, und ein etwas edlerer Hut aus hellem Panama-Stroh, der ebenfalls perfekt für die wärmere Jahreszeit ist. Aus diesem Material sind übrigens auch meine aktuellen Bühnen-Hüte, weil sie extrem bequem und leicht und luftig zu tragen sind. Dort allerdings in auftrittstauglichem Schwarz. Und zu guter Letzt noch ein ziemlich cooler, schwarzer Player, den man sowohl legér als auch zu schickeren Anlässen tragen kann.
Ok, wieder vier Hüte mehr. Aber es nützt ja nix – ich konnte einfach nicht dran vorbei gehen. Den ersten werde ich schon heute Abend beim 587. Gaffel-Freitagskonzert tragen und ich freue mich drauf. Die „Privat-Hüte“ sind ab morgen im Kopfeinsatz. Yeah!
Es ist oft mehr als ein Hut, es ist ein Lebensgefühl. Und stellt euch mal vor, was diese Kopfbedeckungen so alles erleben! Meine Hüte sind jedenfalls ein Teil von mir und könnten eine Menge erzählen…
… aber Stop, eigentlich bin ich ja Liedermacher. Wobei die Grenzen da manchmal auch fließend sind. Denn einer der neuesten Songs, die ich in den letzten Wochen schrieb, heisst doch tatsächlich „Minge ahle Hoot“. Zufälle gibt’s!
Bis bald mal wieder, genießt die ersten Sonnenstrahlen un maat et joot,
üre
Björn