Einfach mal lieb sein. Nett. Komplimente machen. Wertschätzen.
Wo ist die Solidarität, die es zu Beginn der Krise gab? Das WIR-Gefühl? Wenn ich mir anschaue, wie die Gesellschaft sich immer mehr entzweit – vor allem in den (a)sozialen Netzwerken – wird es mir schlecht.
Ich war letztens zu Gast in einer Podcastaufzeichnung und wurde gefragt, was ich abdrucken würde, wenn ich an einem zentralen Platz in Köln die Möglichkeit hätte, ein riesiges Plakat aufzuhängen. Die neue Single, das nächste Konzert, das x-te Ürlebens-Künstlerunterstützungsprodukt in meinem HEUSERHUT.de?
Nichts von alledem. Ich musste direkt an einen wunderbaren Roman denken, den ich vor ein paar Jahren im Venedig-Urlaub gelesen habe: „Gott bewahre“ von John Niven. Darin erscheint – ganz grob gesagt und abgekürzt – Jesus in der Gegenwart und schaut sich an, was er und sein Vater so auf der Welt angerichtet haben. Ein äußerst unterhaltsames Buch mit einem großen Wahrheitsgehalt, wenn man auch zwischen den Zeilen liest. Jedenfalls ist die Quintessenz seiner Message klar. Es gibt keine endlosen Predigten, es ist nichts nötig in Sachen Bibel oder so, nein, Jesus braucht nur zwei Worte, um die Welt zu ändern: Seid lieb.
Und das war genau die Antwort, die ich auf die Frage des Interviewers gegeben habe: „Seid lieb“ würde auf meinem überdimensionalem Plakat stehen, in der Hoffnung, dass Werte wie Respekt, Dankbarkeit, Demut und Zufriedenheit wieder in den Fokus geraten. Klar, wir leben alle aktuell in einer schwierigen und herausfordernden Zeit. Manche kommen an ihre Grenzen, die meisten Menschen wünschen sich vielleicht ihr „altes“ Leben zurück. Ich vermisse auch Vieles, vor allem gemeinsame Momente mit lieben Menschen. Aber nur wenn unsere Seele im Gleichgewicht ist, können wir glücklich und zufrieden leben. Und es liegt an uns, ob wir dieses Gleichgewicht erreichen. Ein Schlüssel dazu kann sein, so oft wertzuschätzen, wie es nur geht! Der Clou daran ist, dass es auch einem selbst unfassbar guttut und Energie gibt, wenn man wertschätzt. Und dem Gegenüber erst recht. Das ist so ein wunderbares Gefühl, wenn man durch freundliches und respektvolles Auftreten anderen gegenüber auch selbst glücklich wird. Ich empfehle dreimal täglich wertschätzen. Gerne auch häufiger.
Sag einfach den Menschen, die dir wichtig sind – egal ob privat, beruflich, enge Bindung oder eher flüchtig aber schön – doch einfach mal von Herzen „Schön, dass es dich gibt!“. In den meisten Fällen bekommst du dafür etwas unheimlich Wertvolles und Kostbares zurück: Ein Lächeln.
Ok, die Realität sieht hin und wieder anders aus. Aber vergiss nicht, jede(r) schafft sich seine ganz eigene Wirklichkeit. Und deren Gestaltungsfreiheit liegt in unseren Händen. Ich wäre gerne ein Wertschätzungs-Super-Spreader.
In meinem HEUSERHUT.de gibt’s seit heute das neue „Wertschätzungs-Hilfsmaterial“ für Lieblingsmenschen in Form von „Schön, dat et dich jitt“-Postkarten und Kühlschrankmagneten. Vielleicht hat der/die ein oder andere ja mal wieder Bock ne Postkarte zu schreiben oder eine andere kleine Freude zu machen. Greift gerne zu…
Schreibt mir gerne, was ihr über diesen Blog denkt, oder wenn ihr vielleicht noch andere tolle Ideen zum Thema habt. Produktideen genauso wie wertvolle Gedanken, oder vielleicht sogar Songideen? Ich bin gespannt!
Kommt weiterhin gut durch diese verrückte Zeit – am liebsten gesund natürlich…
Schön, dat et ÜCH jitt – und seid lieb,
Björn