Und da ist sie auch schon wieder, so wie jedes Jahr Anfang August. Diese gewohnt-merkwürdige Zeit, wo man in kurzer Hose und T-Shirt im Garten sitzt, die Sonne knallt, man die Kinder rundherum in den Planschbecken spielen hört, und dabei – jetzt kommts – die Weihnachtskonzerte plant. Das ist immer wieder aufs Neue ein komisches Gefühl, auch wenn es seit 2013 im Grunde die Regel ist. Antizyklisches Arbeiten steht bei mir immer auf der Tagesordnung: in der Adventszeit wird am Karnevalsprogramm geschraubt, und im Hochsommer muss man irgendwie versuchen, sich weihnachtlich einzustimmen, um ein schönes Konzertprogramm auf die Beine zu stellen. Das führt nicht selten zu skurrilen Situationen, beispielsweise, wenn man „Alle Jahre wieder“ pfeifend mit dem Rad in den nächsten Biergarten radelt, und die Leute denken „wat es dann met däm?!“.
Aber irgendwie mag ich diese Form der kreativen Arbeit auch sehr gerne. Das ganze Jahr über sammle ich Notizen mit Songideen, Stories, Ideen fürs Bühnenbild, Ideen für Gäste, plane was man mit welchem Instrument gut umsetzen kann etc. Und dann kommt alles in einen großen Topf, und nach einigem Hin und Her entsteht dann meist das Gerüst für die Show. Dieses Gerüst wird nach und nach verfeinert, manchmal sogar bis zur letzten Vorstellung. Denn gerade die Mitsingkonzerte leben davon, dass man gar nicht alles bis ins kleinste Detail planen kann (und sollte). Und wenn man im Vorfeld die Hausaufgaben gut macht, kann man die eigentlichen Shows umso mehr genießen.
Deshalb freue ich mich schon jetzt auf einen vollgepackten Dezember mit reichlich Weihnachtsjeföhl, wobei die Show dieses Jahr erstmalig nicht mehr so heißen wird. Dieses Jahr geht es nämlich mit meiner „Weihnachtssingerei“ los, und ich habe ziemlich viel am Konzept gedreht und erfülle einige eurer Wünsche, die mich zur Optimierung der Konzertreihe erreicht haben. So gibt es zum Beispiel nun einen größeren Anteil klassischer Weihnachtslieder, natürlich gemischt mit kölschen Weihnachtsliedern, meinen eigenen Songs und vermutlich auch schon Material vom dann ganz frischen Nashville-Recordings-Album, welches – wenn alles glatt läuft – pünktlich zum Tourstart auf dem Merchandising-Tisch und somit ein paar Tage später auch unter euren Tannenbäumen bereitliegen sollte. Spannend!
So oder so komme ich aber auch dazu, den Sommer zu genießen. Ich verbringe viel Zeit mit meinem Sohnemann und meiner kleinen Familie, und freue mich auf die zurzeit eher raren Auftritte. Morgen geht’s endlich mal wieder auf die Bühne im Gaffel, am Samstag zum Beispiel nach Walberberg und am Sonntag nach Hilgen. Nächste Woche dann nach Berlin, und langsam aber sicher geht’s dann schon wieder Richtung „Jeck im Sunnesching“ und „Kölle singt“ in der Arena. Aber alles zu seiner Zeit. Ich bin einfach glücklich und dankbar, dass ich so ein Leben führen darf. Für die Musik, für mich und für euch.
Ich hoffe wir sehen uns irgendwie irgendwo – däät mich freue!
Bes dohin alles Joode,
üre
Björn