Die letzte „Janz besinnlich“-Show ist gestern im fast ausverkauften Scala Club in Leverkusen wunderbar über die Bühne gegangen. Welch ein zauberhaftes Tourfinale!
Sieben Konzerte voller Emotionen, voller Liebe zum Detail, mit wundervollen Menschen im Publikum und einer Gefühlsachterbahn, wie ich sie nur selten erlebt habe. Dieses Jahr waren die Shows ja noch intensiver für mich, weil ich mit dem gleichnamigen Album eine Art „Abschiedsalbum“ für meine Eltern an den Start gebracht habe. Es gab also auch sehr persönliche, für mich herausfordernde Momente. Und ich war mutig: Ganze sieben Songs des neuen Albums habe ich ins Programm genommen! Das ist sehr gewagt, weil somit fast die Hälfte des Konzertprogrammes aus nagelneuen Stücken bestand. Aber – dank des extrem aufmerksamen und interessierten Publikums – hat es bestens geklappt, so dass ich unheimlich glücklich sein kann, dass das Gesamtpaket „Janz besinnlich“ so gut funktioniert hat.
Großer Dank gilt vor allem meiner „Janz besinnlich“-Familie. Die Crew hat Bärendienste erwiesen, und es gab keine einzige Panne. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wunderschön es ist, wenn man nachmittags in die Location kommt und die Bühne schon perfekt vorbereitet ist. Mit allen Requisiten, Instrumenten und Kleinigkeiten, die ich oft selbst manchmal nicht auf dem Schirm habe. Wahnsinn! Dafür den größten Dank an meinen Technik-Boss Carsten, zum Teil mit Hilfe von meiner lieben Emma. Besser geht es nicht! Aber auch die gute Seele, Fahrerin, Merchandiserin, alles im Blick-Haberin und die, die immer lacht Rebecca war eine absolute Bereicherung – sonst würden wir wahrscheinlich heute noch das Catering und die Garderobe suchen. Meine liebe Frau Iris ist natürlich auch nicht zu vergessen, die mich oft entbehren musste, aber auch hier und da mit unterwegs war und einen tollen Job gemacht hat! Ebenso wie seit über einer Dekade meine Bürochefin Jasmin, die im Hintergrund stets alles bestens organisiert hat, Hut ab! Auch mein Haus- und Hoffotograf Dirk Loerper hat wieder wunderbare Fotos bei einem der Volksbühnenkonzerte geschossen – yeah! Ganz besonderer Dank gilt Martin Buß, meinem diesjährigen Gast auf der Bühne. Ich freu mich sooo sehr, dass er so super angekommen ist. Das wusste ich schon immer, jetzt haben wir es „schwarz auf weiß“. Egal ob mit seinen eigenen Songs, mit unserem Duett oder mit seiner vorbildlichen Flöten-Einlage: Er war die perfekte Ergänzung und eine absolute Bereicherung der Show.
Und da waren da noch die zwei heimlichen Protagonisten der Shows. Bei „Janz besinnlich“, vor allem dem Album, aber auch der Show, dreht sich ja viel um den Abschied von meinen geliebten Eltern. Und was sicherlich kaum einer weiß: Sie waren jeden Abend mit auf der Bühne! Dem Ein oder Anderen ist vielleicht das kleine Foto auf der dekorativen Weinkiste mit dem Tannenbäumchen aufgefallen. Vermutlich konnte man es nur bis in Reihe zwei oder drei erkennen, wenn überhaupt. Darauf zu sehen ist meine Mutter, wie ich ihr an Weihnachten als circa vierjähriger Stropp einen dicken Kuss gebe. Den Song „Janz besinnlich“, den ich für sie an ihrem Todestag schrieb, spielte ich bei den Konzerten auf einer wunderschönen, roten Gitarre. Diese „Epiphone Riviera“ kaufte ich in den 90ern gemeinsam mit meinem Papa in der großen Budengasse, zu der Zeit, als wir noch gemeinsam musizierten. Es war quasi „seine“ Gitarre, auf der ich ihm ein paar Akkorde beibrachte, damit ich nicht alleine auf die Bühne musste. Und somit waren in Form des Fotos und der Gitarren beide Eltern auf der Bühne vertreten, was mir stets ein warmes Gefühl im Herzen bescherte. Ihnen ist nicht nur das Album, sondern auch die vergangene Tour gewidmet. Ich glaube, sie hatten großen Spaß auf ihrer Wolke.
Jetzt ist der Jahresendspurt angesagt, oder wie mein Techniker es gestern formulierte: „Noch zweimal Gaffel, dann ist Weihnachten.“ Stimmt! Heute Abend wird wie jeden Freitag im Gaffel gesungen, und morgen warten wir dort – ebenfalls wie seit über zehn Jahren – aufs Christkind. Immer wieder ein ganz besonderer Brauhausabend. Und zwischendrin heißt es noch „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ mit 48.000 Menschen im RheinenergieStadion.
Frohes Fest euch allen, und lasst es euch schmecken,
üre Björn