Was habe ich mich als Kind immer auf Sankt Martin gefreut! Das gemeinsame Singen war schon immer mein Ding, Süßigkeiten sowieso, und auch die Geschichte des ehrvollen Soldaten Martin, der einem Bettler in der Not half, hat mich bewegt und durch mein Leben begleitet.
Umso melancholischer wurde ich, als mein 4-jähriger Sohn, dem das Fest ebenfalls schon viel bedeutet, mir traurig erzählte, dass der Martinszug in der KiTa dieses Jahr ausfallen müsse. Für die Kleinen ist es ein absoluter mit Freude verbundener Pflichttermin im Jahreskalender. Getreu meines neuen Mottos versprach ich ihm umgehend #dannsingemerzohuss!
Die Idee reifte und ich dachte, wenn wir schon singen, dann können ja unter Umständen auch viele andere Kinder mitmachen – die Live-Konzert-Möglichkeiten auf Facebook und Co. machen es möglich. Und so erstellte ich ein Konzept und bin extrem glücklich darüber, dass gleich sieben NRW-Lokalsender begeistert waren, und mich seitdem massiv und mit viel Power unterstützen! Ein Segen! Denn so erreichen wir in Köln und einem großen Umkreis drum herum eine ganze Menge Kinder, die so wenigstens ein bisschen St. Martin feiern und die schönen Lieder singen können.
Mir wird ganz warm ums Herz, wenn ich mir vorstelle, wenn die ganze Familie vor dem Tablet, dem Smartphone oder sogar dem Fernseher sitzt, schön gemütlich, leicht abgedunkelt, damit das Licht der Laternen – die natürlich auch zu Hause nicht fehlen dürfen! – das Wohnzimmer, die Küche oder das ganze Haus erhellen. Zur Belohnung vielleicht danach noch einen leckeren Weckmann und das Glück ist perfekt. Zumindest für eine gute halbe Stunde.
Das St. Martin-Kernthema und vor allem der Wert des „Teilens“ sollte immer Thema sein, da sind die Kleinen oft auch besser drin als wir Großen. Aber gerade in anspruchsvollen Zeiten wie diesen, tut es vielleicht gut, als Familie näher zusammenzurücken, gemeinsame Zeit wertzuschätzen und zu verstehen und genießen, dass es nicht immer „höher, schneller, weiter“ sein muss, sondern dass es leuchtende Augen und echtes Glück auch mit ganz einfachen Mitteln zu Hause am Küchentisch gibt. Entschleunigen mögen wir uns alle im November, so sagt die Politik. Mit dem Martinssingen wird es unter Umständen ein bisschen leichter, vielleicht sogar eine echte Freude. Ich freue mich jedenfalls wahnsinnig drauf!
Auf den Seiten von Radio Köln und allen anderen unterstützenden Sendern findet ihr die Infos, welche Lieder gesungen werden. Außerdem gibt es dort eine tolle Ausmalvorlage zu St. Martin! Schaut mal:
Und ein neues kölsches Martinslied för Pänz gibt es auch, das ihr euch hier schon mal anschauen und anhören könnt. Den Text zum Üben findet ihr als Download hier: