Die WM hat Germany fest im Griff, was bedeutet, dass ich momentan nicht allzuoft auf der Bühne stehe. Nach einem sehr auftrittsintensiven ersten Halbjahr passt es aber wunderbar, insofern nutze ich die Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen.
Ein ganz besonderer Tag war für mich sicherlich der 2. Juni 2018. Ich durfte tatsächlich für den Song „Wie schön dat wör“ als Gast bei Niedeckens BAP auf der Bühne der LanxessArena dabei sein. Wolfgang Niedecken hat mich persönlich dazu eingeladen und ich konnte es zunächst kaum glauben. Da wir uns aber immer wieder über den Weg laufen, und ich ihn sehr schätze, habe ich keine Sekunde gezögert und zugesagt.
Ich glaube, dass sich kaum ein Mensch vorstellen kann, wie viel mir dieser Moment bedeutet. Ohne Wolfgang wäre ich sicherlich nie zur kölschen Musik gekommen, hätte keine (oder völlig andere) Songs geschrieben und mich auch sonst in allen möglichen Bereichen anders entwickelt. Seine Texte und seine Musik ziehen sich seit meinem 14. Lebensjahr durch mein Leben, und haben mich bis zum heutigen Tag in allen möglichen und unmöglichen Situationen begleitet.
Und dieser Mann steht da bei der allabendlichen Huldigung am BAP-Altar neben mir, wir stoßen an, und schon steht er vor 15.000 Leuten in der Kölner LanxessArena und eröffnet den Abend mit einer Hammer-Version von „Drei Wünsch frei“ aus dem „Salzjebäck un Bier“-Album, welches ich sicherlich auch schon im vierstelligen Bereich gehört habe. Die Band knallt, die Bläser hauen rein, das Publikum rastet aus und ich kriege den Mund nicht mehr zu.
Knapp anderthalb Stunden später, wir befinden uns gerade im „vier Lieder im sitzen“-Block, sagt Wolfgang mich an, ich werde herzlich empfangen und wir singen tatsächlich gemeinsam diesen Song, der für mich ab sofort immer mit dem Wahnsinnsgefühl verknüpft ist, welches ich auf der Bühne der Arena hatte. Es war mir so eine riesige Ehre und ich bin immer noch happy, dass ich trotz des für mich sehr großen Momentes keinen Texthänger oder so hatte. Puh. Song vorbei, Riesen-Applaus, herzliche Umarmung, neben der Bühne realisieren was passiert ist, Handy wieder an, tausend Fotos, Flasche Wasser geext. Verstehen, dass das einer dieser Momente war, die man wohl nie vergessen, und mit denen man seinem Sohn noch in zwanzig Jahren auf den Keks gehen wird.
Auch der Rest der Show war der Hammer, und ich kann jedem nur empfehlen sich die aktuelle BAP-Tour anzuschauen! Soviel Leidenschaft und Liebe zur Musik, so groß und edel! So geil!
Ich bin jedenfalls megahappy, dass ich für vier Minuten ein klitzekleiner Teil dieser Show sein durfte. Danke!
Wie schön dat wör? Nä, wie schön dat wor!
Danke für das Foto an Claudia Ast!