Sehr angenehme zwanzig Grad, die letzten Sonnenstrahlen des Tages, bewegtes Leben auf der Venloerstraße und ein leckeres, kaltes Kölsch. So sieht der perfekte Feierabend nach zwei sehr kreativen Tagen aus.
Ich war fleißig! Schon lange hatte ich vor, meine Songtexte samt Akkorden in irgendeiner Form zu archivieren. Denn immer häufiger ergab es sich, dass mich Leute nach irgendeinem meiner Texte fragten, oder mal eben die Chords des „Schmetterlings“ haben wollten. Und jedes Mal musste ich aufs Neue suchen, obwohl schon meine Band, vor allem Ralf Hahn, seinerzeit ein tolles Archiv geschaffen hat. Aber es werden halt immer mehr Lieder, und irgendwie musste mal ein umfassendes System her. Und so fing ich einfach mal an, die für Live-Auftritte relevantesten Heuser-Songs zusammenzustellen. Zack, da waren es plötzlich 83 Lieder. Wow. Ich war selbst baff!
Der älteste Song stammt aus 1996, deshalb auch der Titel des Blogs. Gar nicht so einfach zu lesen, oder? Sechsunnünzig – das Jahr, in dem BAP ihr „Amerika“-Album veröffentlichten, und mir als vierzehnjährigem Pubertier eröffneten, dass es für mich eigentlich gar keinen anderen Lebensweg, als den des kölschen Liedermachers mit Inhalten gäbe. Seitdem schreibe ich Songs. Bei 500 habe ich aufgehört zu zählen. Davon sind viele Songs bisher unveröffentlicht, viele würde ich heute nicht mehr so singen wollen, einige sind schlicht und einfach Driss, aber einige eben auch nicht mehr aus meinen Konzerten und aus meinem Leben wegzudenken. Ich ging unfassbar viele Songs durch, und begab mich regelrecht auf eine Zeitreise durch mein Leben. Mit Höhen und Tiefen, schmerzend und wohltuend. Was für ein Trip! Und zwar einer mit der Droge Musik – die kann nämlich mehr, als so manches Pillchen.
Aus diesem Sammelsurium, welches eigentlich nur für meinen Hausgebrauch gedacht war, ist jetzt ein ziemlich umfangreiches Songbook geworden. Die ganze Arbeit wäre doch viel zu schade, wenn ich nur ganz alleine etwas davon hätte. Also habe ich alles formatiert, angepasst, zurechtgerückt, und bin trotzdem sicher, dass ein Profigrafiker sich gewiss die Augen zuhalten würde. Aber das ist mir im Grunde erstmal egal, denn es geht nicht darum, den Schönheitspreis für das hübscheste Gitarrenbuch einzuheimsen, vielmehr geht es mir – wie immer – um Inhalte. Und so ist dieses selbstgemachte Songbook mit 83 Texten samt Akkorden mal wieder ein weiteres Mosaiksteinchen des Heuser-Konstruktes, an dem vielleicht ein paar Musikantinnen und Musikanten Spaß haben.
Jetzt frage ich mich gerade, wie viele Bücher – übrigens im Din-A4-Format, circa vierzig bis fünfzig Seiten – ich drucken lassen soll. Für den offiziellen Handel wird dieses Produkt vermutlich nicht interessant genug sein. Aber für euch vielleicht schon, oder? Gebt mir gerne mal Feedback, wenn ihr eins haben möchtet, damit ich ein Gefühl dafür kriege, wer Bock drauf hat. Ziemlich sicher wird es nicht teurer als 15 Euro.
Darüber, dass es nicht die einzige Zeitreise in den letzten Monaten war, erzähle ich euch in einem der nächsten Blogs gerne mehr. Denn für das 25jährige Bühnenjubiläum was in 2021 ansteht, haben wir uns was ganz Besonderes überlegt. Ihr dürft gespannt sein…
Ist euch übrigens aufgefallen, dass es seit vielen Blog-Einträgen zum ersten Mal nicht um Corona geht? Ganz langsam scheint sich die Lage tatsächlich wieder zu normalisieren. Was das für den Live-Betrieb heißt, erfahrt ihr unter anderem im neuen Heuser-Newsletter, den ihr hier abonnieren könnt:
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Ich wünsche euch schöne, sonnige und vor allem gesunde Tage. Bis bald!
Üre
Björn