Mal was anderes: Ein paar von euch haben mitbekommen, dass ich in letzter Zeit viel unterwegs war. Und nicht immer war der Grund die Musik. Klingt komisch, und kommt in der Tat auch selten vor, ist aber so. Aber ich spürte schon länger in mir das Bedürfnis, einen Schritt weiter zu gehen. Meine Songs erzählen oft von Zeit, Glück, dem Moment im Jetzt, von einer gewissen Leichtigkeit im Leben und ab und zu sind sie auch ziemlich melancholisch und manchmal gar düster. Eins haben sie alle gemeinsam: Sie kommen tief aus meiner Seele.
Und genau mit diesem spannenden Konstrukt „Seele“ habe ich mich in letzter Zeit immer intensiver befasst. Um genau zu sein, mit der „Lehre der Seele“. Diejenigen, die der griechischen Sprache mächtig sind, können diese Lehre schnell allgemeingültig übersetzen: Psychologie. Diesen Sommer verbringe ich ausführlich damit, mich auf diesem Gebiet weiterzubilden. Da ist so viel, was ich wissen möchte, was mich bewegt, was meine Gedanken weiterentwickelt, was mich immer neue Antworten erahnen lässt, die immer wieder noch spannendere Fragen mit sich bringen. Die Psyche des Menschen ist unheimlich spannend! Wow!
Aber ich möchte auch helfen. Regelmäßig begegnen mir Menschen, die unglücklich, unzufrieden und vor dem Leben weggeduckt ihren Alltag bestreiten. Die sich damit abfinden, „weil man sowieso nichts ändern kann“, die sich „im Käfig des Lebens gefangen fühlen“, die nicht aus dem Hamsterrad rauskommen, die vielleicht gar nicht wissen, was es heutzutage für wunderbare Möglichkeiten gibt, psychische Krankheiten oder Störungen, Ängste und depressive Episoden zu behandeln.
Psychische Krankheiten sind leider heute immer noch ein ziemliches Tabu-Thema in unserer Gesellschaft, dabei sind sehr viele Menschen betroffen – und es werden gerade in diesen Zeiten (Pandemie, Krieg) nicht weniger. Es ist völlig ok, wenn es einem nicht gut geht. Es ist ok, nen schlechten Tag zu haben. Wenn es aber immer mehr schlechte Tage werden und man sich von grauen Wolken umgeben fühlt, vielleicht sogar keinen Ausweg mehr aus einer Situation sieht, dann ist es ebenso völlig ok, wenn man sich Hilfe holt. Denn die gibt es! Das ist normal, das ist überhaupt nicht schlimm, und schämen braucht man sich dafür ganz bestimmt nicht. Versprochen!
Oft hilft es schon sehr, wenn man mit jemandem – den man vielleicht gar nicht genauer kennt? – über seine Themen spricht. Wenn jemand zuhört, wenn du dich jemandem öffnen kannst, wenn dich jemand ernst nimmt. Vielleicht ist das schon der Schlüssel zur Problemlösung. Vielleicht wirst du aber auch an die Hand genommen, und dorthin gebracht, wo dir professionell geholfen wird. Allein möchtest du unter Umständen diesen Weg nicht gehen. Das musst du auch nicht. Eines ist sicher: Zusammen kann man mehr erreichen und sobald du deinen Problemen Raum gibst und über sie sprichst, gehst du den entscheidenden ersten Schritt. Das ist leider nicht immer leicht, aber es kann Wunder bewirken!
Ich habe Ende Juni in Mannheim erfolgreich eine Schulung absolviert, nach der ich mich nun als zertifizierten psychischen Ersthelfer bezeichnen darf. Ich habe viel gelernt und konnte mich auf diesem Gebiet bestens weiterbilden. Ich bin natürlich weit davon entfernt, ein „echter“, ausgebildeter Psychotherapeut zu sein, noch werde ich eine Praxis eröffnen oder Menschen langfristig therapieren. Aber wenn es Menschen gibt, die sprechen möchten, die einen Zuhörer für ihre Probleme brauchen, die gefährdet sind, die gerne eine Einschätzung hätten, wer und wo am besten helfen kann, dann stehe ich gerne mit offenen Ohren zur Verfügung. Ebenso, wenn jemand jemanden kennt, und befürchtet, dass „etwas nicht stimmt“. Bis zu einem gewissen Grad kann und möchte ich helfen, und mache das auch von Herzen gerne.
Ihr erreicht mich persönlich und vertraulich unter heuserhilft@heusermusik.de – ich freue mich auf eure Mails!
Jetzt fragt sich der ein oder andere: Warum heißt dieser Blog „Hausaufgabe“? Ganz einfach! Im Seminar letzte Woche gab es eine wichtige und dringende Hausaufgabe für jeden Teilnehmenden. Sie lautete:
Tue dir etwas Gutes!
Also bitte alle Hausaufgaben machen! Gerne auch mehrfach. Oder täglich. Ist super!
Bis bald un alles Joode,
üre
Björn